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Notensatz: Dorico

Früher habe ich über 15 Jahre lang meine Noten mit Finale geschrieben, mit dem anderen Platzhirsch, Sibelius, hatte ich mich nie so richtig anfreunden können. Inzwischen bin ich jedoch vor einigen Jahren komplett auf Steinbergs Dorico umgestiegen und habe diesen Schritt niemals bereut.

Dorico ist völlig neu am Markt und wurde von einem Team ehemaliger Sibelius-Programmierer von Grund auf neu programmiert. Während das Programm in den allerersten Versionen noch nicht alle Funktionalitäten aufwies, die man am Blasmusik-Sektor so braucht (in Version 1 fehlte beispielsweise noch einiges rund um das Thema Schlagzeug, in Version 2 konnten noch keine wirklich brauchbaren Partituren erzeugt werden), lässt es inzwischen fast keine Wünsche übrig: Man schreibt jede Stimme einzeln, für die Partitur werden dann automatisch zB die beide Flötenstimmen in ein gemeinsames System zusammen gezogen. (Genau gegenteilig zu Finale damals, wo man die Partitur geschrieben hat und Finale erzeugte daraus dann die Einzelstimmen.)

Das erzeugte Notenbild von Dorico ist mit den Standardeinstellungen schon wirklich wunderschön, es werden Dynamiken hübsch aneinander ausgerichtet, und der Notensatz an sich ist annähernd perfekt. Während man in Finale am Ende alle Einzelstimmen durchgehen und mühsam mithilfe von PlugIns Dynamiken ausrichten und Abstände korrigieren musste, beschränken sich die finalen Arbeiten bei Dorico fast nur noch darauf, Seitenumbrüche zu verbessern. Eine wirkliche Erleichterung, wenn man sich auf die Noten und nicht auf das Layouten konzentrieren will.

Was in diesem Zusammenhang auch unbedingt hervorgehoben werden muss: Die Community im Support-Forum von Dorico ist einzigartig. Nicht nur, dass dort ein ausnahmslos freundlicher Umgangston herrscht, es sind auch die Programmierer von Dorico selbst ständig hilfsbereit vor Ort. Eine unschätzbare Quelle an Informationen, Tipps und Tricks.